Konstruktion der Baureihe 614 / 914 – ehem. DB
Dieseltrieb- und zugehörige Mittelwagen für den leichten Bezirksverkehr auf Haupt- und Nebenbahnen

Die Baureihe 614 ist eine Weiterentwicklung der BR 634. Während die BR 634 aus mit luftgefederten Drehgestellen und einer gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung (GSt) ausgerüsteten 624 entstand, war die GSt beim 614 ab Werk vorgesehen. Durch die Neigung des Wagenkastens durch die Luftfedern sollte ein schnellerer Kurvenlauf ermöglicht werden, ohne Sicherheit und Fahrkomfort einzuschränken. Ein Indiz dafür ist die Verjüngung der Wagenkästen zur Oberkante hin. Ein weiterer Unterschied zur Vorgängerbaureihe waren die um 36 kW stärkeren Motoren und die höhere höchstzulässige Geschwindigkeit von 140 km/h. Bis zu drei Einheiten, also sechs Motorwagen, können mit der Vielfachsteuerung gleichzeitig betrieben werden.
Hierbei können die Baureihen 614, 624 und 634 auch untereinander kombiniert werden. Auch der Einsatz gemischter Einheiten ist möglich – z.B. 614 mit einem 624 in ihrer Mitte. Nicht vorgesehen ist jedoch der Übergang von Einheit zu Einheit, der bis zum Rückbau der Fronttüren bei den 624/634 möglich war. Der Einsatz der GSt war nicht von Dauer.
 
Gebremst werden die 614 mit einer indirekt selbsttätigen Druckluftbremse mit mehrlösigen Steuerventilen des Herstellers Knorr, die auf die Scheibenbremsen aller Achsen wirken. Zum Festlegen ist pro Wagen eine Handbremse vorhanden.
 
Bei einem ersten größeren Umbau verloren die Baureihe 614 , wie auch ihre Schwestern der Baureihen 624 und 634, die Gepäckabteile in den Motorwagen. Stattdessen erhielten sie Mehrzweckabteile im Mittelwagen, zudem wurde die Bestuhlung analog den modernisierten Silberlinge erneuert. Eine weitere Modernisierung ab 2003 brachte neue Motoren des Herstellers Cummins, die auch schon bei der BR 612 zum Einsatz kommen. Sie haben mit 448 kW (etwa 600 PS) eine wesentlich höhere Motorleistung als die herkömmlichen MAN-Motoren. Anfangs wurden die remotorisierten 614 gleichzeitig für das Abfertigungsverfahren TAV umgerüstet. Hierbei wurden die Türdrücker und -griffe entfernt und durch Drucktaster ersetzt. Während Mitte 2004 weiter neu motorisiert wurde, wurde auf die TAV-Umrüstung bereits wieder verzichtet. Beweggründe waren die erhöhte Störanfälligkeit der TAV-614.

Zudem ist die TAV-Umsetzung beim 614 in erheblichem Maße kundenunfreundlich: die Türen schließen bereits drei Sekunden nach der letzten Unterbrechung der Lichtschranke im Türbereich nach einem einzelnen Piepton zur Warnung, eine viel zu kurze Zeit für Fahrgäste mit schwerem Gepäck, Kinderwagen, Fahrrädern und dergleichen – der 614 ist, wohlgemerkt, kein Niederflurfahrzeug.