Reichsbahn-Ausbesserungswerk Lauban
Zeittafel:  Bauliche Anlagen – Bezeichnungen – Untersuchungen

09.1867   Ausschreibuung für die Errichtung einer Reparaturwerkstätte der Schlesischen Gebirgsbahn (S.G.B.) in Lauban
19.08.1868   Inbetriebnahme der Hauptwerkstatt mit fünf Lokomotiv- und zehn Wagenausbesserungsständen unter Leitung eines Maschinenmeisters
zwischen den Bahnhofsgleisen und dem zweiten Ringlokschuppen an der Kerzdorfer Straße 12 in Lauban. Zu den baulichen Anlagen gehört
nördlich der Lokomotivwerkstatt eine Schmiede mit den dahinterliegenden beiderseits der Schiebebühne liegenden Wagenreparaturhallen,
einer in Richtung Bahnhof liegenden kleinen Lackiererei, sowie Sozialgebäude
1882   Vergrößerung der Wagenreparaturhallen
1885/1886   Erweiterung der Lokomotivhalle um einen Anbau in Richtung Süden ggü der Drehscheibe und der Wagenhallen
1891   Eröffnung einer neuen Lackiererei
1892   Erneute Vergrößerung der Wagenreparaturhallen – die Hw Lauban verfügt nun über 147 Reparaturstände
1911   Beginn der Montagearbeiten für die Elektrifizierung und Aufstellung der Masten – Aufbau einer Abteilung für Licht- und Kraftanlagen
1917   Inbetriebnahme eines gesonderten Anbaus mit zwei Ständen speziell nur für die Elektrolokomotiven südlich der Dampflokwerkstatt
1919/1920   Errichtung einer 18 m-Schiebebühne und einer achtgleisigen Rechteckhalle
10.1923   Inbetriebnahme eines neuen Messwagen für elektrischen Lokomotiven
1924   Arbeitsaufnahme des neuen elektrischen Prüffeldes im RAW Lauban
17.10.1924   Umstellung der Hauptwerkstätte Lauban in das Eisenbahn-Ausbesserungswerk (EAW) Lauban
08.1925   Mit der preuß. G10 "5893 Halle" verlässt die letzte aufgearbeitete Dampflokomotive das Ausbesserungswerk
In der ehem. Dampflokreparaturhalle etabliert sich fortan ein Lokprüfstand neben dem neuen elektrischen Prüffeld,
einer Stangenschlosserei, die Motoren- und Kompressormontage sowie die Großwickelei
1928   Mitbenutzung der sieben östlich gelegenen Rundschuppengleise des Bw Lauban als Abkocherei
     
31.12.1936  

Statistische Angaben
Zum Unterhaltungsbestand gehören 96 Elektrolokomotven davon
12x E17, 8x E18, 2x E21, 1x E215, 2x E421, 5x E422, 8x E44, 6x E503, 9x E905, 10x E91, 6x E913, 12x E919, 9x E927 und 6x E95,
33 elektrische Trieb-, 31 Steuer- und 65 Beiwagen,
Der Unterhaltungsbestand der Wagensektion umfasst 1.032 Personen-, 142 Gepäck-, zehn Post-, 261 Güterzugpack-,
67 Bahndienstwagen und 18 Leig-Einheiten,
Anzahl der Beschäftigten steigt auf 687 Köpfe, zusätzlich 90 Lehrlinge und sechs Praktikanten,
Einrichtung neuer Kantinen- und Waschräume, ein Sportplatz, Tennisplatz, Kegelbahn, ein Kleinkaliber-Schießplatz und
ein Bastelraum für Segelflieger

     
1941   Die Baureihe E94 hält in den Unterhaltungsbestand Einzug
1944   Einrichtung eines mobilen Eisenbahn-Ausbesserungszuges (EAZ) 28, der aus Büro-, Unterkunft-, Küchen-, Wasch-, Maschinen- und
Werkstattwagen besteht – insgesamt 28 Fahrzeuge
05.1944   Das RAW meldet einen Arbeitskräftebedarf von 450 Mann an infolge der Einberufung des Großteil der Beschäftigten zur Wehrmacht,
Errichtung einer Wohnbaracke für die ausländischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene am Sportplatz und eines Lager außerhalb
des RAW-Geländes in Höhe des Stellwerks Lst
12.02.1945   Starke Zerstörungen infolge allierter Lauftangriffe auf die Bahnhofs-, Bw- und RAW-Anlagen
13.02.1945   Räumung der Stadt Lauban – das RAW verlässt mit vier Räumzügen das Werkstättengelände in Richtung Passau – Linz
17.02.1945   Beginn von schweren Kampfhandlungen in der Stadt und dem RAW, die nach drei Wochen zurückgeschlagen werden,
anschließend Arbeitsaufname der wenigen zurückgekehrte Eisenbahner im zum großen Teil zerstörten RAW Lauban
05.1945   Einnahme der Stadt Lauban durch die sowjetische Armee
07.1945   Demontage der Fahrleitungen im Bahnhof, Bw und RAW Lauban als Reparationsleistungen für die Sowjetunion
20.08.1945   Mit Übertragung der östlich der Neiße gelgenen Eisenbahnanlagen an die PKP endet die deutsche Verwaltung im Ausbesserungswerk Lauban –
polnische und deutsche Eisenbahner nehmen das schwer zerstörten RAW langsam in Betrieb, das fortan als Fahrzeug-Reparaturwerk
ZNTK [Zakłady naprawcze taboru kolejowego] Lubań firmiert
     
bis Mitte 1947   Mit Vertreibung aller noch verbliebenen Deutschen in den Gebieten östlich der Linie Oder und Neiße, werden auch die Arbeiter und
Angestellten des RAW Lauban durch Polen ersetzt werden – hiermit endet endgültig die deutsche Verwaltungsgeschichte in Lauban
     
     
    Statistische Erhebungen jeweils im Rechnungsjahr

Stand  Jahr ø Zahl der
Bediensteten
Bemerkungen
Juli 1932    583  
     
     
   
Gleisplan 1924



Ausbesserunswerke Bahnbetriebswerke RBD Breslau Quellenangaben