Bahnbetriebswerk Berlin Potsdamer Gbf
Zeittafel: bauliche Anlagen – Bezeichnungen – Beheimatungen

1837  

Baubeginn des Bahnhofs und einer Remiese direkt am Bahnhof

29.10.1838   Inbetriebnahme des Bahnhofs und der Behandlungsanlagen samt Remise durch die Berlin-Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft
01.01.1845   Unterstellung der Remise der Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft durch dessen
Übernahme der Berlin-Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft
09.1846   Bau eines sechsständigen Rechtecklokomotivschuppen
1854   Erweiterung der Betriebswerksmeistereianlagen
1863-1864   Neubau einer Bahnbetriebswerksmeisterei mit 13-ständigen Rundschuppen und innenliegender Drehscheibe, mit einem an der Südseite
gelegenen Wasserturm am Ende der Cöthener Straße und dem Hafenplatz nahe des Schifffahrts-Canal (späterer Landwehrkanal) –
im Wasserturm befinden sich über drei Stockwerke verteilt, Pumpen-, Aufenthalts-, Umkleide-, Übernachtungs- und Waschräume,
sowie dem Wasserbehälter – vor der nördlich angelegeten Schuppenzufahrt befindet sich eine weitere Drehscheibe über die der
Güterverkehr zum Hafen am Canal verläuft und südlich davon ein "Kohlenspeicher" mit zwei Wasserkränen und Schlackegrube
ab 1864   Abriss des alten 6-ständigen Rechteckschuppen zu Gunsten einer Erweiterung des Güterbahnhofs – Erhalt des kleinen eingleisgen
Rechteckschuppen am südwestlichen Ende des Innenbahnhof für die Lokomotiven des "Local-Verkehr" zwischen Berlin und Potsdam
1868-1869   Neubau eines neuen Kopfbahnhofs am Potsdamer Platz und eines neuen Güterbahnhof mit umfangreichen Aberfertigungsanlagen
07.10.1869   Inbetriebnahme des neuen Güterbahnhof und der neuen Betriebswerkmeisterei Potsdamer Gbf mit einem Rundschuppen für
16 auschließlich Rangier- und Güterzuglokomotiven und den entsprechenden Behandlungsanlagen – der alte Lokschuppen
ist vorerst nur noch für Personenzuglokomotiven vorbehalten
01.09.1886   Inbetriebnahme eines weiteren Ringlokschuppen mit davorliegender Drhscheibe am Außenbahnhof
1888   Abruch des alten Lokschuppens an der Cöthener Straße
01.04.1988   Mit Verstaatlichung der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft Unterstellung des Bahnhof und der
Betriebswerkstätte Potsdamer Bf an die neugegründete KED Magdeburg, sowie der 1874 eröffneten Wannseebahn
1890   Einzug der ersten Maschinen der Gattung T 41
1889-1891   Mit Bau der neuen Wannseebahn werden die Anlagen des Außenbahnhofs mit Abriss des Wagenschuppen und der
Werkstatt zu Gunsten weiterer Abstellanlagen ausgebaut,
Erweiterung der Bwm-Anlagen der Wannseebahn mit 26-ständigen Ringlokschuppen mit davor liegender Drehscheibe
nördlich der bestehenden Anlagen mit einer dazwischen errichteten zweiständigen Betriebswerkmeisterei, dreren Zufahrt
über eine freiliegende Drehscheibe mit 14 Strahlengleisen erfolgt
01.04.1891   Inbetriebnahme des Potsdamer Ringbahnhof als Seitenbahnhof auf der Ostseite des Kopfbahnhofs Potsdamer Bf
01.10.1891   Inbetriebnahme des Wannseebahnhof als Seitenbahnhof auf der Westseite des Kopfbahnhofs Potsdamer Bf und
Inbetriebnahme eines 20-ständigen Ringlokschuppen nebst Behandlungs- und Abstellanlagen für die Abstellung der
Wagenzüge des neuen Wannseebahnhofs – die einzelnen Betriebswerkstättenteile Güterbahnhof und Abstellanlagen
der Wannseebahn sind mittels Fußgängertunnel miteinander verbunden,
Der kleine an der Königin-Augusta-Straße (später Reichpietschufer) für die Hofzuglokomotiven werden ersatzlos abgebrochen
01.04.1895   Mit der umfassenden Neuordnung der deutschen Eisenbahnverwaltungen wechselt die Bwst von der KED Magdeburg zur
KED Berlin – Maschinen-Inspection Berlin 3
1896   Einzug der ersten Maschinen der Gattung T 51 für die Bespannung von Zügen auf der Ringbahn und den Vorortstrecken nach
Potsdam, Stahnsdorf, Wannsee und Werder (Havel)
1899   Erstmalige Beheimatung von leistungsstärkeren Lokomotiven der Gattung T 52 für die Bespannung der "Bankierszüge" nach Zehlendorf
20.03.1922   Mit ministerieller Verfügung werden anstelle der Bezeichnungen Betriebswerkmeisterei (Bwm) und Wagenwerkmeisterei (Wwm)
die Bezeichnungen Bahnbetriebswerk (Bw) bzw. Bahnbetriebswagenwerk (Bww) eingeführt
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.07.1894

Lokaler Personenzugdienst, Gattung T2

  Magdeburg1551-1555 und 1557-1578 – ab 01.04.1895 Berlin 1551-1555 u. 1557-1578
Rangierdienst, Gattung G 1   Magdeburg 559-567 – ab 01.04.1895 Berlin 559-567
Schnellzugdienst, Gattung S 3   Magdeburg 23-32
Schnell-/Personenzugdienst, Gattung S 1   Magdeburg 353-363
Personenzugdienst, Gattung P 1   Magdeburg 252-255 und 275-279
Güterzugdienst, Gattung G 3   Magdeburg 857-859 und 862-868
     
1930   Erstmalige Beheimatung von Lokomotiven der Baureihe 39 (Gattung P 10)
     
    Triebfahrzeugbestand vom 30.01.1931
38   1904, 1905, 1918, 2077, 2079 und 2106
39   038, 054, 091, 094 und 098
55   468
74   888, 1010, 1011, 1015, 1041, 1042, 1046, 1090,1092, 1119, 1120-1122,
1124, 1131, 1133, 1138, 1140, 1144, 1168, 1170-1174, 1203-1205, 1208,
1217, 1219, 1251, 1253, 12272, 1273, 1278, und 1279
     
15.05.1933   Mit der Elektrifizierung der Wannseebahn und der durchlaufenden elektrischen "Bankierszügen" wird
ein erheblicher Teil von den Tenderlokomotiven der Baureihe 74 entbehrlich – Abgabe an andere Bw,
Inbetriebnahme eines Triebwagenschuppens am Endpunkt Berlin Wannseebahnhof
08.02.1935   MIt 01 126 taucht die erste Einheits-Schnellzuglokomotive der Baureihe 01 in den Bw-Bestandslisten auf
1935-1938   Zusammenlegung des Bw Potsdamer Güterbahnhof (Pog) mit dem Bahnbetriebswagenwerkes Potsdamern Bf (Pow),
Abriss des alten 20-ständigen Ringlokschuppen samt Abstellanlagen des Bw Potsdamer Gbf, Betriebsteil Wannseebahnhof,
sowie Abbruch des Rundschuppens infolge des Baus der Tunnelstrecke für die Nord-Süd-S-Bahn,
Inbetriebnahme der neuen Abstellanlagen für die neuen elektrischen S-Bahntriebwagen
ab 09.1939   Abgabe zahlreicher Lokomotiven nach dem Osten
08.10.1939   Schließung des Wannseebahnhof
06.11.1939   Verlegung der Vorortverkehrs der Anhalter und Dresdener Bahn durch den neuerrichteten Nod-Süd-Tunnel
22./23.11.1943   Nächtlicher alliierter Luftangriff auf dem Bw-Anlagen – folgende sollten noch folgen und erhebliche Zerstörungen im Gbf und Bw,
anschließend notdürftige Wiederherstellung des Lokschuppen und des Verwaltungsgebäude
1943/1944   Abgabe aller Lokomotiven der Baureihe 39 an andere Bahnbetriebswerke außerhalb der RBD Berlin
1944-1945   Mit näherrückendem Kriegsende werden die Lokomotiven der Baureihe 01 zunehmend nach Westen abgefahren
04.-05.1945   Weitere Zerstörungen an den Bw-Anlagen infolge des Endkampfes im Regierungsviertel, anschließend notdürftige
Wiederinstandsetzung des Ringlokschuppens
     
01.09.1945   Befehl der Sowjetischen Administration in Deutschland (SMAD) Nr° 8 vom 11.08.1945:
Übergabe aller Eisenbahnen in der SBZ von den sowjet. Eisenbahntruppen an die deutsche Verwaltungen, so auch das Bw Potsdamer Gbf
28.02.1946   Mit Umwandlung der Betriebs- (BA), Maschinen- (MA) und Verkehrsämter (VA) zu Einheits-Reichsbahnämter (Rba)
untersteht das Bw Berlin Potsdamer Gbf fortan dem Rba Berlin 4
27.07.1946   Schließung der Potsdamer Bf für den Personenverkehr – fortan nur noch Nahgüter- und Rangierverkehr an nahegelegenden Güterbf
28.02.1946   Das Bw Potsdamer Gbf wechselt vom Maschinenamt 3 zum Maschinenamt 4
1947   Mit der Gattungsbereinigung verlassen nach und nach Lokomotiven der Baureihen 50, 56, 74 und 92 das Bw und
im Gegenzug erhält das Bw Lokomotiven der Baureihe 64
10.04.1947   Mit dem Steppenpferd 24 002 erhält das Bw die erste Lokomotive dieser Gattung zugewiesen – es folgen später 24 004, 009 und 021
ab 06.1947   Wiederbeheimatung von Lokomotiven der Gattung T 5 (Baureihe 71), nun aber der sächs. Variante und Rangierlokomotiven der
Baureihe 80 in Form der 80 010 und 018
30.07.1947   Übernahme der 56 318 vom Bw Neubrandenburg in den Bestand
     
10.10.1948  

Das Ende einer bewegten Bw-Geschichte
Auflösung des Bw Potsdamer Güterbahnhof gemäß der Verfügung 21 Bmktr 1 der DR vom 01.10.1948
Aufgaben des Nahgüter- und Rangierdienstes gehen wie der Lokomotivpark auf die Bw Anhalter Bf und Tempelhof über –
die Lokpersonale werden auf die Bw Grunewald und Tempelhof aufgeteilt,
Fortan wird das Bw bis in die 1980er Jahre für gelegentliche Fahrzeugabstellungen, als Bm und Altschwellenlager genutzt

1958   Abriss der Ruime des Potsdamer Bahnhof
1972   Erwerb der Anlagen durch den Senat und anschließender Abbruch
01.11.1980   Einstellung des Verkehr von und zum Potsdamer Güterbahnhof und Schließung dessen –
fortan Nutzung durch Kleingewerbe und des ersten Tempodrom in zeltbauweise
07.1988   Völlige Zerstörung des Lokomotivschuppens in Folge eines Brandes
1990-1991   Nutzung eines Teil den Güterbahnhof durch die Baulogistik für die Umgestaltung und Bebauung des Potsdamer Platzes und
Abriss der Brandruine des alten Lokschuppen für das aufzustellende Betonwerk
     
    Im Zuge der Umgestaltung des Potsdamer Platzes und der umliegender Bereiche werden auf dem östlichen Teil des früheren
Personenbahnhofs Wohnkomplexe errichtet – im westlichen Teil entsteht der Tilla-Durieux-Park,
Im Rahmen des Pilzkonzepts zur Umgestaltung der Berliner Bahnanlage entsteht bis 2006 mit der Nord-Süd-Fernbahn eine
neue Achse durch die Berliner Innenstadt, die teilweise unterirdisch verlaufen soll,
Der südliche Ausgang des Tunnels Nord-Süd-Fernbahn liegt auf dem Gelände des ehemaligen Potsdamer Güterbahnhof
     
     
    Statistische Erhebungen jeweils im Rechnungsjahr

Stand Jahr ø Zahl der
Bediensteten
Bemerkungen
01.04. 1941 410  
.04. 1943 618 sowie 158 Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen
01.02. 1947 190  
     
     
   
Gleisplan 1865 Gleisplan 1877 Gleisplan 1892 Gleisplan 1955
     
     
Pog   bahnamtliches Bezeichnungskürzel 1939


  Bahnbetriebswerke Rbd Berlin Quellenangaben