Bahnbetriebswerk Berlin-Rummelsburg
Zeittafel: Bauliche Anlagen Bezeichnungen Beheimatungen

01.07.1879   Einrichtung einer zunächst nichtselbständigen Maschinen-Inspection Rummelsburg am westlichen Rand des gleichzeitg im Bau befindlichen
Verschiebebahnhof, die der "Königlichen Direction Niederschlesisch-Märkische-Eisenbahn-Gesellschaft (NME) – Werkstätte
Schlesischer Bahnhof" untersteht
15.07.1879   Teilinbetriebnahme der Maschinen-Station bzw. Betriebswerkmeisterei Rummelsburg mit einem markanten 24-ständigen Rundschuppen
und einer 19,5 – 21 m Nutzlänge, drei Zufahrtsgleisen mit innenliegender ø 17 m-Drehscheibe und abgedeckter Grube, sowie Achssenke,
Kohlenbansen, Wasserkränen etc.,
Einzug von B1-Tenderlokomotiven für den Verschubdienst und dreifach gekuppelte Tender- bzw. Schlepptender Lokomotiven für den Vorsapnn-
und Güterzugdienst im Nahbereich
01.09.1879   Inbetriebnahme des Verschiebebahnhof Rummelsburg und der Beamtenhäuser entlang der Saganer Straße nach dreijähriger Bauzeit
21.02.1880   Umwandlung der Königlichen Direktion der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn zur Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Berlin (KED)
     
    Triebfahrzeugbestand vom 31.03.1880
Cn2 G   272, 278-280, 282, 333, 334, 411-415 und 430-432
Cn2 T   365, 465-467 und 468
B1n2 T   514, 520, 545 und 546
Dampf-Tw   I/II und III/IV
     
1881   Inbetriebnahme des 24-ständigen Rundschuppen II mit 19,5 – 21 m Nutzlänge, drei Zufahrtsgleisen und innenliegender ø 17 m-Drehscheibe
und abgedeckter Grube, in östlicher Lage zum Rundschuppen I und einem zweistöckigen Anbau mit Disponenetenbüro, Räumlichkeiten für
Lokpersonale u. Schulungsraum, eines mit den beiden Rotunden verbindenenes zweistöckiges Gebäude mit Wasch- und Umkleideräumen,
Werkzeugmagazins und Schmiede, sowie eines oberhalb angebrachter, würfelförmiger Aufbau mit einem 180 m³ fassenden Wasserbehäters,
Gleichzeitig Inbetriebnahme einer großen, um 4,5 m erhöhter Lage gelegenen Bekohlungsanlage ggü. den Werkstattgleisen und in gleicher
Ebene wie die Einfahrgruppe West des Vbf mit einer Kapazität von ca. 10.000 t samt Sturzbühnen am westlichen Werkstättenende,
29 Schlepptenderlokomotiven stehen dem Zug- und Rangierdienst zur Verfügung
ab 1883   Erhebung der Maschinenstation Rummelsburg zur selbständigen Betriebswerkstätte (Bwst) einhergehend mit den Umzeichnungen der
NME-Lokomotiven in das KPEV-Schema
1884   Errichtung einer ø 16,5 m Drehscheibe vor dem Rundschuppen II für die dort restaurierten Wendelokomotiven
um 1890   Einzug der Elektriezität in die Betriebswerkstätt
ab 1893   Begin der vermehrten Beheimatung von C1´n2t- und 1´Cn2t-Maschinen – die päteren Gattungen T 91 und T 92
1894   Ausmusterung der ab 1883 als Berlin 1902-1905 bezeichneten Dampftriebwagen
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.07.1894

2/2 T Rangierdienst

  Berlin 1503-1507

2/3 T Rangierdienst

  Berlin 1437

3/3 T Rangierdienst

  Berlin 1795, 1849, 1853 und 1854
3/3 G Güterzugdienst   Berlin 970, 972, 1036, 1098, 1106, 1107, 1160 und 1161
3/3 Gt Güterzugdienst   Berlin 829, 832, 1120, 1121, 1722-1743, 1816-1818
3/4 G Güterzugdienst   Berlin 1348-1351, 135x und 1356-1365
3/4 Gt Güterzugdienst   Berlin 1870-1875, 1882 und 1884-1890
     
01.04.1895   Mit der umfassenden Neuordnung der deutschen Eisenbahnverwaltungen untersteht die Bwst der KED Berlin – Maschinen-Inspection Berlin 2
ab 1903   Beheimatung von Lokomotiven der Gattung T 93 – spätere Baureihe 913-18 – für die Bespannung der Südringzüge nach Tempelhof
ab 1910   Übernahme der Wasserversorgung aller Rummelsburger Wasserkräne durch das bahneigene Wasserwerk in Stralau unter
Zwischenschaltung des bekannten Wasserturms in Ostkreuz
ab 1911   Beheimatung von Lokomotiven der Gattung T 13 – spätere Baureihe 925 – als Ersatz für die Bespannung der Südingzüge nach Tempelhof
ab 1916   Vermehrte Beheimatung von Lokomotiven der Gattung T 14
     
    Triebfahrzeugbestand vom 30.09.1916
T3   Berlin 6148 und 6152
T 7   Berlin 6815 (ehem. Altona 1701)
T 12   Berlin 7881-7883, 8352-8355, 8498 und 8499
T 13   Berlin 7920, 7922, 7935-7937 und 7939-7941
Münster 7905
T 14   Berlin 8507, 8508, 8546-8548, 8551, 8552, 8567-8570 und 8596-8599
     
ab 1919   Beheimatung von Güterzuglokomotiven der Gattung G 10 (spätere Baureihe 5710-35)
20.03.1922   Mit ministerieller Verfügung werden anstelle der Bezeichnungen Betriebswerkmeisterei (Bwm) und Wagenwerkmeisterei (Wwm)
die Bezeichnungen Bahnbetriebswerk (Bw) bzw. Bahnbetriebswagenwerk (Bww) eingeführt
ab 1923   Einzug von Schnellzuglokomotiven der Gattung S 6 (spätere Baureihe 1310-12)
vom Bw Karlshorst für die Bespannung von Zügen nach Güsten und Dessau
     
    Triebfahrzeugbestand vom 01.04.1929
57   1393, 1701, 2285-2287, 2290 und 2294
74   1027 und 1034
93   007, 038-040, 043, 044, 068-071, 108, 131-134, 253, 255, 256, 307 und 399
     
1929   Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise setzt eine große Ausmusterungswelle von Dampflokomotiven ein –
auch Rummelsburger Maschinen sind betroffen
1936   Beheimatung der umgebauten Lokomotiven der Gattung G 81 in Form der 56 258, 275, 344, 347, 349, 359, 422 und 529
1937   Abzug der letzten Lokomotiven der Baureihe 5710-35 – 57 1393, 1701, 2291 und 2292
1938   Abzug der letzten Tenderlokomotiven der Baureihe 74
ab 1941   Abgabe zahlreiher Güterzuglokomotiven an die Ostfront
ab 1944   Beheimatung von zahlreichen Lokomotiven der Baureihe 571 vom Ostfronteinsatz und
der zuvor bei der LVA Grunewald in Dienst stehenden 45 024
05.03.1944   Luftangriff der angloamerik. Bomberverbände führen zu einigen Volltreffer an Fahrzeugen und Gebäuden
ab 11.1944   Rapider Abstieg von rückgeführten Fremdlokomotiven, so z. B. die Beheimatung der ehem. PKP Ok22-56 – 38 4541 vom
Bw Tschenstochau der OBD Krakau
24.04.1945   Besetzung der Bw-Anlagen durch die Rote Armee
     
01.09.1945   Befehl der Sowjetischen Administration in Deutschland (SMAD) Nr° 8 vom 11.08.1945:
Übergabe aller Eisenbahnen in der SBZ von den sowjet. Eisenbahntruppen an die deutsche Verwaltungen, so auch das Bw Rummelsburg
Herbst 1945   Behebung der verhältnismäßig geringeren Schäden im Bw Rgb im Gegensatz zu den erheblichen Schäden im Rangierbahnhof,
Erstmalige Beheimatung von Lokomotiven der Baureihe 44
01.10.1945   Bildung der Lokkolonne 1 und 8 mit Maschinen der Baureihe 42 zum Abtransport von Gütern aller Art in die Sowjetunion
     
    Triebfahrzeugbestand vom 20.12.1945
17   1005 (a) und 1085 (a)
38   2445, 2660, 3338, 3883 und 4541 (ehem. Ok22-56 der PKP)
41   013, 078, 143, 152, 171, 279 und 311
42   849, 856 und 1017
44   111, 140, 224, 338, 408, 450, 454, 459, 691, 722 und 1053
45   024
52   336, 671, 1154, 1180, 2163, 2465, 2467, 2560, 2644, 2646,
2850, 3251, 3252, 3788, 5014, 5088, 6373, 6415 und 6816
55   885
56   128, 134, 135, 137 und 587
57   1274 und 1381
58   413 und 1634
64   317
74   070, 118, 1110, 1122, 1169, 11887, 1228, 1230 und 1283
92   515, 587, 695, 940, 962 und 1030
93   038, 041, 136, 141, 156, 164, 219, 255, 390, 399 und 400
94   521, 862, 1009, 1027 und 1670
    einige belg. und franz. Fremdlokomotiven – alle (a)
     
28.02.1946   Mit Umwandlung der Betriebs- (BA), Maschinen- (MA) und Verkehrsämter (VA) zu Einheits-Reichsbahnämter (Rba)
untersteht das Bw Berlin-Rummelsburg fortan dem Rba Berlin 1
Ende 1946   Einzug von Lokomotiven der Baureihe 01 in die Lokkolonne 42
1946/1947   Die für Lokomotiven der Baureihen 01, 42, 44, 50,52 und 58 zu klein gewordene Außendrehscheibe wird durch die ø 26 m-Drehscheibe
vom Hilfsrangierbahnhof Fredersdorf ersetzt
1947   Abgabe der 45 024 zum RAW Chemnitz mangels passenden Einsatzgebietes durch die über 20 t Radsatzmasse
05.1948   Verlegung der Lokkolonne 8 zum Bw Wustermark
1949   Errichtung einer Holzlagerhalle für Großtauschteile zwischen dem Verwaltungsgebäude 2 und der Wärterbude IX
01.01.1951   Das Bw Rgb erhält den Status "Haupt-Bahnbetriebswerk" mit Unterstellung der Bw Erkner und der Tw-Est Karlshorst
10.1952   Leihweiser Einsatz er 50 2648 des Bw Magdeburg-Buckau – Einsatzende 03.1953
     
    Triebfahrzeugbestand vom 30.06.1953
01   152
03   001, 002, 021, 028, 042, 096, 105, 157, 228 und 297
52   234, 275,360, 1154, 1275, 1440, 1505", 1521, 1572, 1617, 2270,
2483, 2545, 2560, 2636, 2850, 3230, 3603, 3630, 3705, 3722,
4924, 5260, 5658, 5659, 5763, 6227, 6666 und 6712
61   002
64   478, 480 und 482
74   482, 973, 1010, 1096, 1173, 1183 und 1277
93   004, 019, 041, 052, 089, 116, 134, 135, 156, 166,
216, 236, 351, 361, 396, 399, 579, 686 und 787
130 TC   3 und 4 (ehem. SNCF)
141 TA   665 (ehem. SNCF)
     
30.06.1954   Ringtausch mit den Bw Lichtenberg und Ostbahnhof:
19x 52er und 20x 93er von Blo nach Rgb, 030er von Rgb nach Osb und 3810er von Osb nach Blo sowie dessen Ersatzteillager,
Personale und Büroakten (Planfestbesetzung),
31.12.1956   Abgabe der letzten Güterzuglokomotven der Baureihe 52 zum Bw Pankow und Schöneweide
01.01.1958   Das Bw Rummelsburg verliert die Selbständigkeit und wird Einsatzstelle des Bw Ostbahnhof
Sommer 1959   Errichtung einer Tankstelle mit unterirdischen Tank hinter dem Rundschuppen I unterhalb des stillgelegten Kohlenbansens
für den hier wendenen ČSD-Triebzugder Baureihe M 295, Bauart Ganz
1960   Abriss des Rundschuppen II, wobei die Drehscheibe erhalten bleibt und die Grubenabdeckung entfernt wird
ab 08.1961   Abzug der Verbrennungstriebwagen zu Gunsten der Unterhaltung von Lokomotiven der Baureihen 62, 65 und 78 des Bw Ostbahnhof
ab 1962   Beginn der Großen Umbauarbeiten für die Traktionsumstellung:
Einbau dreier je 100 m³ fassenden Dieselkraftsoffbehälter auf der Freifläche zwischen Lokleitung und Magazin und dreier an verschiedenen
Standorten befindlichen Zapfsäulen, sowie einer modernen Ölausgabe
31.05.1964   Wechsel der Est. Rummelsburg vom Bw Ostbahnhof zum VT-Bw Karlshorst – Fortan Nutzung der Abstellanlagen für die Altbau-VT
durch die neue übergeordnete Dienststelle,
Einstellung des Dampfbetriebes in der Est. Rummelsburg – fortan herrscht die Dieseltraktion vor, die werkstattseitig unterhalten werden
Anfang 1965   Innendrehscheibe des Schuppen I wird an den Enden um je 50 cm "angeschuht", um die hier zu beherbergenen V180 drehen zu können
     
    Triebfahrzeugeinsatzbestand vom 31.05.1970 des T-Bw Karlshorst
V60   267-271, 306, 307, 445, 534, 536 und 606
V180   005-012, 014, 016-019, 029, 031, 034, 035, 039,
048-052, 054, 067, 069, 077, 082 und 084
     
01.08.1970   Wechsel der Est Rummelsburg zum Bw Ostabhnhof nach Abschluss der vorbereitenden Arbeiten für einen Diesellokeinsatzes
01.04.1981   Schließung des T-Bw Karlshorst mit dem anschließenden Rückbau, um Platz für ein vergrößertes, modernes Bww Berlin Rummelsburg
zu schaffen, einhergehend sind umfangreiche Veränderungen in der Gleisführung von Nöten, Ausbau der 26 m Drehscheibe für das
Bw Pankow zu Gunsten zwei weiterer mit modernen und sehr langen Revisionskanal versendene Tankgleise zu den Zapfsäulen,
Einbau zusätzlicher Bockgleise und Überspannung einiger Gleise mit Fahrleitungen mit Ausnahme der Schuppen- und Tankgleise,
Erstmalige Wartung fortan von Triebzügen der SVT-Bauart "Görlitz" für die Ralation Berlin – Karlovy Vary (ehem. Karlsbad)
15.12.1983   Inbetriebnahme der neuen Abstell- und Behandlungsanlagen
Mitte 1980er   Fortan konzentrieren sich die Zugförderungsaufgaben auf die Gestellung der "Sputnik"-Züge
über den Außenring nach Potsdam und Wünsdorf-Waldstadt
1990   Einsatz des zwei Monate währenden Einsatzes des Triebzuge der DB-Baureihe 601 als IC 130/139 "Max Liebermann" zwischen
Berlin Hauptbahnhof und Hamburg-Altona – anschließend Abgabe im Dezember 1990 nach die Schweiz
01.01.1994   Infolge der Bahnreform mit dem Zusammenschluss von Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn wird die Einsatzstelle
mit dem Bww Rummelsburg zum selbständigen, nun als Betriebshof genannt, erhoben
     
20.05.1998   Inbetriebnahme des neuen ICE-Werkes mit einer zweigleisigen 253 m langen Triebzughalle mit vier Arbeitsebenen und einem südlich,
253x27 m angrenzendem, dreigeschossigen Verwaltungs-, Werkstatt- und Sozialgebäude, einer viergleisigen Außenbehandlungsanlage,
einer nördlich gelegenen Außenreinigungsanlage mit Seilzuganlage, einer Radsatzdiagnoseeinrichtung und Unterflurradsatzdrehbank,
15 Abstellgleisen, sowie einem elektronischen Stellwerk nach 15 Monaten Bauzeit – zusammen mit den weitesgehend unveränderten
Werksanlagen für Schnellzugwagen erstreckt sich das Gelände auf knapp zwei km Länge und 400 m Breite – lediglich wurden neun
mechan. und elektromechan. Stellwerke durch ein elektonisches Stellwerk ersetzt,
Dem Verschub dient fortan ein ferngesteuertes, zweiachsiges Gerät
12.1999   Beginn der zweiten Ausbaustufe des ICE-Werkes
05.2001   Erweiterung der ICE-Anlage um eine dreigleisige, 256 m lagen an der Nordseite der bisherigen liegenden Triebzughalle und einer
fünfgleisigen Ausfahr-Abstellanlage in Karlshorst
Beheimatung der gesamten ICE II-Flotte
ab 2007   Ein Teil der ICE-TD Züge werden bis zu Ihrer Abstellung 2017 im Werk Rummelsburg instandgehalten
2010   Die DBAG stellt Antrag auf Abriss des verbliebenen und in einem desolaten Zustand befindlichen Rundschuppen – daraufhin wird dieser
unter Denkmalschutz gestellt – er ist einer der beiden Letzten ihrer Art in Deutschland – der andere steht ebenfalls im desolatem Zustand
im ehem. Bw Berlin-Pankow – weitere stehen nur noch in Polen z.B. in Piła (ehem. Schneidemühl) und in Russland
2012   Beginn der Arbeiten zur Erneuerung der Anlagen zur Wartung von Reisezugwagen
2013   Die Außenreinigungshalle wird verlängert, sodass dort ein kompletter ICE-2-Zug enteist werden kann
2017   Verlängerung der zweiten Fahrzeughalle auf 420 m, um auch die neuen ICE 4 für die Wartung vollständig aufnehmen zu können
2021   Verlängerung der ersten Fahrzeughalle auf ebenfalls 420 m
     
     
    Statistische Erhebungen jeweils im Rechnungsjahr

Stand Jahr ø Zahl der
Bediensteten
Bemerkungen
01.04. 1941 330  
  1998 rd. 700      
  2023 rd. 850      
     
     
   
Gleisplan 1934 Gleisplan 1967
     
     
Rgb   bahnamtliches Bezeichnungskürzel 1939
BRGB   letztes bahnamtliches Bezeichnungskürzel



  Bahnbetriebswerke Rbd Berlin Quellenangaben